Diskussion und Zusammenfassung


Viele Pflanzen in der Krautschicht sind Lehm-, Nährstoff-, Basen-, Frische- und Mullzeiger. Typische Kalkzeiger gibt es nur vereinzelt und meist in der Nähe des Waldweges, bzw. zum Westabfall hin, wo teilweise Jurafels ansteht.

Die Krautschicht verrät, dass unsere Kartierfläche ziemlich heterogen ist. Das Plateau am höchsten Punkt besteht aus frischen, neutral bis mäßig sauren basenhaltigen Lehmböden, über denen eine dicke Mullschicht liegt. Diese Lehmböden dürften etwas entkalkt sein, weil Kalkzeiger (z.B. Lathyrus vernus) dort überwiegend fehlen.

Nach Süden, wo das Plateau dann abfällt, sind mehr Kalk- und Wärmezeiger vorhanden (z,.B. Campanula persicifolia und Tanacetum corymbosum). In einem schmalen Streifen zwischen Plateau und Südteil tauchen Elemente des Carici-Fagetums auf. Eingemischt sind dort auch typische Pflanzen der Eichen-Hainbuchenwälder.

In Richtung dem Waldweg nehmen die Kalkzeiger deutlich zu. Dies mag von der Kalkschotterung des Weges herrühren.

Interessanter Weise wachsen die meisten der nachgewiesenen Mykorrhizapilzarten in der Nähe des Waldweges und in der Nähe des Westabfalls. Das Plateau ist arm an Boden bewohnenden Pilzen. Dieser Eindruck kann aber auch dadurch entstehen, dass in der dortigen dichten Krautschicht während der Sommermonate Pilze schlecht zu finden waren und der Herbstaspekt der Bodenpilze witterungsbedingt komplett ausgefallen ist.

Die Dominanz der Holzbewohner resultiert aus dem hohen Totholzanteil auf der Kartierfläche. Auch starkes liegendes und stehendes Totholz kommt vor. Über die Substratverteilung der Holz bewohnenden Pilze kann erst dann eine Aussage gemacht werden, wenn alle Holzsubstrate bestimmt werden können. Die Eiche liegt als bevorzugtes Substrat derzeit im Trend, weil sie auf der Kartierfläche die größte Totholzmasse liefert.


Zusammenfassung:

Das Inventar des Pilzjahres 2009 besteht fast ausschließlich aus Saprobionten, die zum größten Teil Holzzersetzer sind. Mykorrhizaarten sind deutlich unterrepräsentiert, was durch die gute Nährstoffversorgung der Bäume durch die Lehmböden erklärt werden kann. Nachweise von bekannten "Spitzenarten" mit ökologischem Zeigerwert (Urwaldrelikte, Thermophile) sind bei den Pilzen auf der Kartierfläche bisher noch nicht gelungen.


Ausblick:

Weil die Witterung in 2009 so ungünstig war, werden die Begehungen im Ottenhau von uns in 2010 fortgesetzt.


(cf)