Königs-Röhrling  
Boletus regius Krombholz
Funddaten:
06.09.2006, MTB 7624/1/3/3, Schmiechen - Eichhau, 48°21'18.92"N, 9°40'54.69"O, 734 ü. NN, einzelner Fruchtkörper in der Laubstreu bei Rotbuche (Fagus sylvatica), leg. & det. J. MARQUA.

Fundort:
Wärmebegünstigter Buchenwald auf Kalk (Weißjurakalk und Tertiär).

Verbreitung:
Sehr selten, in wärmebegünstigten Buchen-wäldern; Waldmeister-Buchenwäldern Haargersten-Buchenwäldern und Orchideen-Buchenwälder.

Weitere Funddaten:
Kartenausschnitt von OpenStreetMap: www.osm-wms.de
  • KRIEGLSTEINER (2000) gibt von folgenden MTB-Quadranten unseres Kartiergebietes Fund-Nachweise an: 7524/4, 7525/2.
Beschreibung:
Hut halbkugelig bis polsterförmig, - 25 cm im Ø, kirsch- bis blutrosa faserig auf blassrosa Grund. Röhren gelb; Poren fein zitronengelb, nicht verfärbend. Stiel dick keulig, leuchtend gelb mit gleichfarbenem feinen Netz. Trama zitronengelb, kaum blauend.

Sporen: 12-16,5 x 4-5 µm; spindelig, glatt, hyalin. Basidien viersporig, 8-12 x 25-35 µm. Hutdeckschicht aus Hyphenenden von 3-10 µm Stärke, deren Pigmentierung rötlich - blassrötlich ist.

Variabilität & Taxonomie:
Sehr nah verwandt ist der Falsche Königsröhrling (Boletus pseudoregius Heinr. Huber ex Estades), mit mehr bräunlicher Hutfarbe, blauendem Fleisch und teilweise rötlichen Farben im Stiel. Wird von einigen Autoren nur als Farbvariante von B. regius gesehen.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Boletales
Familie: Boletaceae
Gattung: Dickröhrlinge (Boletus)

Basionym
Boletus regius Krombholz

Synonyme:
Boletus pallescens Konr.
Boletus romellii Kbch.
Boletus appendiculatus ssp.pallescens Konrad

Verwendung:
Als Speisepilz verwendbar, sollte aber wegen seiner Seltenheit geschont werden.

Schutzstatus:
Geschützt nach Bundesartenschutzverordnung. Rote Liste Kategorie 1 für Deutschland, Kategorie 2 für Baden-Württemberg.

Trivia:
Der Königsröhrling ist von den wärmeliebenden Dickröhrlingen die vielleicht am frühesten erscheinende Art. Es wurde auch eine Bindung an Eiche (Quercus spec.) beobachtet.

Literatur:
  • KRIEGLSTEINER, G. J. (2000) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2. Ulmer-Verlag.
  • MOSER, M. (1983) - Die Röhrlinge und Blätterpilze. 5. Auflage. Gustav Fischer Verlag Stuttgart.

(Jürgen Marqua)

Frk von Schnecken angefr. (JM0611)
 
Fruchtkörper im Laub (JM0611)
 
Detailansicht des Stielnetzes (JM0611)
 
Röhrenmündungen (JM0611)
 
Pigmentierte Hyphen der Hutdeckschicht in Wasser (JM0611)
 
Basidie in Wasser (JM0611)
 
Sporen in Wasser (JM0611)
 



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