Herzlich Willkommen in Ehingen

Die Mitglieder des Naturschutz-Bundes Ehingen und die Mitveranstalter der Arbeitsgemeinschaft Mykologie Ulm und des Pilzvereines Stuttgart sowie die Tuttlinger und Ehinger Pilzfreunde freuen sich sehr, die J.E.C.- Mitglieder und mykologisch Interessierten im September in Ehingen empfangen zu dürfen. Wir werden alles daran setzen, diese Tagung für Sie zu einem mykologischen und auch kulturellen Erlebnis werden zu lassen. Ziel der Tagung wird sein, in erster Linie die Cortinarien des Ehinger / Ulmer Raumes zu erforschen, zu erfassen und vorzustellen.


Ehingen und die Region

Ehingen liegt am Südrand der Schwäbischen Alb und hat in seiner Umgebung einige Besonderheiten zu bieten: Idyllische Täler mit Felsen (Lautertal, Wolfstal, Blautal), landschaftsprägende Wacholderheiden und Magerrasen, Karsthöhlen (Laichinger Tiefenhöhle, Blautopf-Höhle, Hohler Fels), Quelltöpfe (Urspring, Blautopf) und ausgedehnte Kalk-Buchenwälder, die eine große Artenfülle an Pilzen beheimaten, vor allem Schleierlinge (Cortinarien). Mit dem Bannwald NSG Rabensteig besitzt die Region einen der ältesten ausgewiesenen Bannwälder Deutschlands (seit 1937). An die Region grenzt das von der UNESCO anerkannte "Biosphären-Gebiet Schwäbische Alb". Die landschaftsprägenden Streuobstwiesen im mittleren Albvorland und die abwechslungsreiche traditionelle Kulturlandschaft auf der Alb mit ihren Wacholderheiden, Magerrasen, Wiesen, Weiden, Ackerflächen und Wäldern kennzeichnen das Biosphärengebiet. Ein wichtiger Bestandteil ist der zentral im Schutzgebiet liegende ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen mit dem früheren Dorf Gruorn. Mit dem Federsee und dem Wurzacher Ried besitzt die südliche Region zudem einige der größten, noch intakten Hochmoorgebiete Europas. (Jürgen Marqua)




Geschichte Ehingens

Mit seinen ca. 26 000 Einwohnern ist Ehingen die größte Stadt im Alb-Donau-Kreis und seit 1974 "Große Kreisstadt". Schon in der Jungsteinzeit haben sich in der Region Menschen niedergelassen. Die spektakulären archäologischen Funde aus dem Hohlen Fels bei Schelklingen zählen zu den ältesten Kunst-Zeugnissen der frühen Menschheit (die Elfenbein-Flöte, der "Löwenmensch", die "Venus vom hohlen Fels"), ebenso der "Adorant" (die älteste menschliche Figurendarstellung), der im "Geißenklösterle" bei Blaubeuren ausgegraben wurde. Funde aus der Keltenzeit (Viereckschanzen, Hügelgräber) sind noch in einigen Wäldern zu finden. Zur Zeit der Römer war Ehingen ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt (Heerstraße! - Römerkastell in Rißtissen). Es folgte die alemannische Einwanderung, mit der die Geschichte des Ortes Ehingen begann. Ehingen fiel 1346 an Österreich. Die finanzschwachen Habsburger verpfändeten die Stadt jedoch bald an diverse Adlige. Im Pressburger Frieden 1805 musste Habsburg seine Vorlande an die französischen Verbündeten abtreten. Ehingen kam nach über viereinhalb Jahrhunderten österreichischer Herrschaft an das neu geschaffene Königreich Württemberg. Bedeutend waren das Brauereigewerbe (auch heute noch zählt Ehingen überdurchschnittlich viele Brauereien; Stichwort "Bierkulturstadt Ehingen") und das Baugewerbe (Zementwerk von Ehingen 1890-1927). Ehingen zählt zudem zu den Hochburgen der Schwäbisch-alemannischen Fastnacht. 1937 ließ sich die Schwäbische Zellstoff AG (jetzt Sappi) in Ehingen an der Donau nieder. Ehingen ist überregional bekannt als Sitz der Drogeriemarkt-Kette Schlecker, die im gesamten deutschen Raum sowie im europäischen Ausland Filialen besitzt. Weitere Unternehmen in der Stadt sind Liebherr (Fahrzeug- und Raupenkranbau) und HTE Tries (Hydraulikelemente). (Jürgen Marqua)




Klima und Wetter

Das Exkursionsgebiet liegt im subatlantischen Klimabereich. Bedingt durch die Höhenlage und die Hauptwindrichtung aus West-Südwest ist der Bereich entlang des Donautales durch relativ hohe Temperaturunterschiede der Minimum- und Maximumwerte zwischen Sommer und Winter gekennzeichnet. Das Temperaturmittel der Wintermonate beträgt ca. -1 °C, das der Sommermonate ca. 16 °C. Einen großen Einfluss auf das regionale Klima hat der im Norden und Nordwesten gelegene Höhenzug der Schwäbischen Alb. Er hält die Niederschläge vom Donautal ab und sorgt dafür, dass bei Südwestwetterlagen entlang der Höhenzüge des Landgerichts und des Hochsträß größere Regenmengen fallen. Deshalb sind auf kleinem Raum Gebiete mit einem unterschiedlichen Niederschlagsregime anzutreffen. Aufgrund des subatlantischen Einflusses gestaltet sich das regionale Wetter als sehr wechselhaft und unbeständig. (Christian Fischer)


Geologie

Der Albsüdrand im Ehinger/Ulmer Raum ist durch eine abwechslungsreiche Geologie gekennzeichnet. Hier senkt sich die Süddeutsche Großscholle des Jura in die Tiefe des ehemaligen Molassebeckens des Alpenvorlandes ab (Alb-Südrand-Flexur). Der verkarstete Weißjurakalk herrscht auf der Alb vor und bildet an deren Rand in von Urdonau und deren Seitenflüssen eingegrabenen Tälern die imposanten Felsfiguren der Schwammstotzen. Ergiebige Karstquellen treten als druckvolle Quelltöpfe hervor und speisen die Donauzuflüsse (Blautopf in Blaubeuren). Zementmergel, Quellkalke (Travertin) und hochreiner Kalkstein (Ulmer Weiß) werden über und teilweise sogar unter Tage abgebaut. Das Tertiär mit seinen Molasse-Sedimenten aus dem Miozän-Meer dominiert die Höhenzüge des Südrandes als Überdeckungen. An deren Hängen treten im Bereich der Grenzschicht Tertiär/Jura die bekannten Kleinquellen auf, die in trockenen Zeiten auch versiegen können ("Hunger-Brünnele"). Die obere Meeresmolasse wurde bis auf wenige kleine Enklaven von geologischen Prozessen vollständig abgetragen. In Ermingen auf dem Hochsträß findet man noch Reste in Form von Muschel- und Schneckenbänken (Turitellen-Platte). Eiszeitlicher Alpenrhein und Graupensandrinne haben im Gebiet ihre fluviatilen Sedimente hinterlassen, die beiderseits der Donau zu finden sind. Sand-, Kies- und Lehmgruben zeugen hiervon. Südlich der Donau überwiegen eiszeitliche Schotter, Moränensedimente und kleine Reste der Oberen Meeresmolasse (Baltringer Sand). Zu den jüngsten Sedimenten zählen die Löß- und Alb-Lehme sowie die Auen-Ablagerungen, auf denen meist landwirtschaftlich genutzte fruchtbare Böden liegen. (Jürgen Marqua)




Landschaft und Vegetation

Das Exkursionsgebiet erstreckt sich entlang des Donautales. Die Donau grenzt den Höhenzug der Schwäbischen Alb von der eiszeitlichen Moränenlandschaft im Süden ab. Aufgrund der unterschiedlichen Geologie finden sich auf beiden Seiten der Donau unterschiedliche Vegetationszonen. Am Südrand der Schwäbischen Alb dominieren reine Rotbuchenwälder neben Laubmischwäldern und Forsten mit Fichte und Weißtanne. Vorherrschende Waldgesellschaften sind der Waldgersten-Buchenwald (Hordelymo-Fagetum), Waldmeister-Buchenwald (Galio odorati-Fagetum) und der Seggen-Buchenwald (Carici-Fagetum). Als besondere Ausprägung kommt auf südexponierten Hangbereichen der Blaugras-Buchenwald (Seslerio-Fagetum) vor, wo die Rotbuche ihre biologische Grenze erreicht. Durch waldbauliche Maßnahmen sind am Südrand der Schwäbischen Alb Hainbuchen-Eichenwälder (Galio-Carpinetum) entstanden. Ebenso sind Mykorrhizabaumarten wie Fichte, Weißtanne, Bergkiefer, Lärche, Winterlinde und seltener Birke eingestreut. Eine lokale Besonderheit der Schwäbischen Alb sind die Kalkmagerrasen (Mesobrometum) mit Wacholder, welche das Landschaftsbild prägen und viele seltene Tier- und Pflanzenarten beherbergen. In den Gebieten südlich der Donau dominiert neben Fichtenforsten der Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum). Ausgedehnte Mischwälder bestehen aus starkwüchsigen Rotbuchen, Eichen, Hainbuchen und Birken. Als weitere Waldgesellschaften kommen entlang der Donau Erlen-Eschen-Auwälder (Alnenion glutinoso-incanae) und in den Tallagen südlich der Donau Erlen-Bruchwälder vor. Kennzeichnende Baumarten sind neben Erle die Espe, Weiden und die Birke. Besonders wertvoll sind in diesem Landschaftsteil die in Resten noch vorhandenen Spirken-Moorwälder. Neben Birke und Fichte wächst dort die Spirke (Pinus rotundata var. arborea) als namensgebender Baum. (Christian Fischer)





Funga

Die Funga (Pilzflora) des Ehinger Raumes wurde und wird derzeit von den Ehinger und Biberacher Pilzfreunden erforscht, der Ulmer Raum von der AMU unter der maßgeblichen publizierenden Arbeit von MANFRED ENDERLE. Für den Ulmer Raum sind bisher ca. 2800 Makromyzeten erfasst (ENDERLE), für den Ehinger Raum ca. 800 dokumentiert (Ehinger Pilzfreunde). Die kleinräumigen Geotope, die abwechslungsreiche Geologie/Hydrologie, die damit verbundenen vielfältigen Böden und die naturnahen Buchenwälder sind für den Artenreichtum der Ehinger Funga verantwortlich. (Jürgen Marqua)

Einige Cortinarien, die hier gefunden wurden:

C. anserinus, C. arcuatorum, C. balteatus, C. caerulescens, C. croceocaeruleus, C. cyanites, C. dalecarlicus, C. elegantissimus, C. magicus, C. meinhardii, C. microspermus, C. molochinus, C. poppyzon, C. praestans, C. renidens, C. riederi, C. rufoolivaceus, C. saporatus, C. sodagnitus, C. sublilacinopes, C. terpsichores.




Tagungsstätte

Die 28. Europäische Cortinarientagung findet in der Ehinger Lindenhalle statt. Der große Saal, der für mehr als 250 Leute Platz bietet, steht zu den angegebenen Zeiten zur Verfügung und ist während der Tagung als Arbeits- und Konferenzraum ausgestattet. Im hauseigenen Restaurant kann zu Mittag und Abend gespeist werden, da die Lindenhalle aber idealerweise im Stadtzentrum liegt, bietet sich eine Fülle an günstigen und guten Speise-, aber auch Unterkunftsmöglichkeiten, die in praktischer Nähe liegen (siehe Liste). Für Parkmöglichkeiten sorgt die öffentliche Tiefgarage der Lindenhalle. Treffpunkt für die Abfahrt der Exkursionsbusse ist die nächst gelegene Bushaltestelle am Lindenplatz.



Die Tagungsstätte ist ab 07.30 Uhr durchgehend bis 23.00 Uhr geöffnet.


Voraussichtliches Tagesprogramm

Sonntag 26.09.2010
09.30 - 17.30 Ankunft der Teilnehmer und Einrichtung der Arbeitsplätze.
19.00 - 20.00 Begrüßungsansprache mit Stehempfang

Montag 27.09.2010
07.30 - 08.00 Öffnung der Lindenhalle
08.30 - 12.00 Exkursionen
12.30 - 14.00 Mittagessen
14.15 - 18.00 Bearbeitung der morgendlichen Funde
18.00 - 18.45 Fundbesprechungen
19.00 - 20.00 Abendessen
20.30 - 22.00 Vorträge

Das gleiche Programm gilt für den Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag, bis auf Folgendes:

Donnerstag 30.09.2010
07.30 - 08.00 Öffnung der Lindenhalle
08.30 - 12.00 Exkursionen
12.30 - 14.00 Mittagessen
14.15 - 15.30 Vorstandssitzung
15.45 - 17.00 Ordentliche J.E.C.-Generalversammlung
17.15 - 18.00 Allgemeine Fundbesprechungen
19.30 Gala-Abend

Samstag 02.10.2010
8.00 - 10.00 Abfahrt der Tagungsteilnehmer. Räumung der Tische und anschließende Pilz-Ausstellung für die Öffentlichkeit.


Exkursionen

Der Schwerpunkt der Exkursionsgebiete liegt im Bereich der Schwäbischen Alb über Jurakalk und Tertiär (Molasse). Außerdem wird eine Exkursion auf eiszeitlichen Moränenschottern und, in Abhängigkeit der Witterungslage, in die Hochmoorgebiete stattfinden. An verschiedenen Haltepunkten werden Gruppen zu je 25 Personen abgesetzt.

Freitag sind individuelle Exkursionen in kleineren Gruppen vorgesehen, wobei die Gebiete mit dem PKW angefahren werden.


Rahmenprogramm

Für Begleitpersonen, die nicht an den mykologischen Arbeiten teilnehmen, steht ein interessantes Begleitprogramm bereit, das noch bekanntgegeben wird.


Teilnahmegebühren und Anmeldung

Die Teilnehmer können unter den folgenden 6 Möglichkeiten auswählen:

  1. 140,- Euro enthält: Registrationsgebühr.
  2. 190,- Euro enthält: Registrationsgebühr und Abendessen im Restaurant Lindenhalle.
  3. 615,- Euro enthält: Registrationsgebühr, Unterkunft im Einbettzimmer (6 Übernachtungen mit Frühstück in einem 4 Sterne Hotel in Stadtmitte), Abendessen im Restaurant Lindenhalle.
  4. 490,- Euro enthält: Registrationsgebühr, Unterkunft im Zweibettzimmer (6 Übernachtungen mit Frühstück in einem 4 Sterne Hotel in Stadtmitte), Abendessen im Restaurant Lindenhalle.
  5. 520,- Euro enthält: Registrationsgebühr, Unterkunft im Einbettzimmer (6 Übernachtungen mit Frühstück in einem Garni-Hotel in nächster Nähe, inklusive Shuttle-Verbindung), Abendessen im Restaurant Lindenhalle.
  6. 450,- Euro enthält: Registrationsgebühr, Unterkunft im Zweibettzimmer (6 Übernachtungen mit Frühstück in einem Garni-Hotel in nächster Nähe, inklusive Shuttle- Verbindung), Abendessen im Restaurant Lindenhalle.
In der Registrationsgebühr sind folgende Leistungen enthalten:

  • Stehempfang im Rathaus
  • Nutzung der Lindenhalle incl. Arbeitsplätze
  • Betreuung durch die Mitglieder der J.E.C.
  • Bustransfer zu und von den Exkursionsgebieten
  • Gala-Abend mit Galadiner
  • Vorträge
Die Buchung der Zimmer muss bei Kategorie 1 und 2 selbst organisiert werden. Es liegt ein Gästeverzeichnis der Stadt Ehingen bei. Alle Hotels in Ehingen selbst liegen unweit der Lindenhalle. Hotels in Ehingen-Berg und Ehingen-Dettingen sind etwa 3 km vom Stadtkern entfernt. Wichtig! Nehmen Sie bei Buchung Ihres Hotels Bezug auf die Cortinarientagung. Sie erleichtern uns damit unsere Organisation.

Bei den Kategorien 3-6 besorgt Ihnen der Organisator die Unterkunft. Sie sollten sich rasch anmelden, weil die Plätze begrenzt sind.

Stellplätze für Wohnmobile oder Wohnwagen, die bei der Stadt Ehingen gebucht werden können, liegen etwa 8-10 Minuten Fußweg von der Lindenhalle entfernt.

Eine weitere preiswerte Unterkunft für diejenigen, die mit eigenem PKW anreisen, bietet das Landschulheim Jägerhof, welcher ca. 5 Km von der Lindenhalle entfernt ist. Bitte dort bis spätestens 30. April anmelden. Ansprechpartner:

Romana Fähnle
Tel. (07391) 503-101, Fax: (07391) 503-4101
http://www.vve.eu/seiten/freizeittouristik/
gaestezimmerverz/jaegerhof_ehingen.htm

Tagungsteilnehmer, die nicht J.E.C.-Mitglieder sind, zahlen 30,- Euro zusätzlich. Dies entspricht dem Jahresbeitrag der J.E.C.

Der Shuttle-Bus der Kategorien 5 und 6 fährt morgens zur Lindenhalle und spätestens 22.30 Uhr von der Lindenhalle zurück zum Hotel.


Die Tagungsgebühr ist bis spätestens Freitag, den 18.06.2010, auf das Konto des NABU Ortsgruppe Ehingen einzuzahlen.

Bank: Ehinger Volksbank
Kontoinhaber: Nabu-Gruppe Ehingen - Allmendingen
Kontonummer: 620 632 011
Bankleitzahl: 630 910 10
IBAN: DE60630910100620632011
BIC: GENODES1EHI


Bitte geben Sie Ihren Namen und als Verwendungszweck Cortinarientagung 2010 an.

Das Anmeldeformular bitte an diese Adresse zurückschicken:

Thaddäus Bamberger
Frankenstraße 3
D - 89584 Ehingen
bamberger-t@t-online.de



Bitte jeweils ein Anmeldeformular für jeden Teilnehmer und jede Begleitperson ausfüllen.


Die Anmeldung wird erst nach dem Eintreffen der Teilnahmegebühr gültig. Der Erhalt der Teilnahmegebühr wird Ihnen im Juli 2010 (per E-Mail) bestätigt.


Stornierungskosten:

bis 31. Juli 2010: .......................50,- Euro
bis 31 August 2010: ...............100,- Euro
ab 1. September 2010: ............ganzer Betrag.