Samtfußrübling  
Flammulina velutipes (Curties: Fries) Singer
Funddaten:
23.12.2015, MTB 7624/3/4/1, Allmendingen - NSG Ummenlau, 512 ü. NN, büschelig auf finalmorscher Stubbe von Erle oder Birke, leg. & det. J. MARQUA.

Fundort:
Degradierter Erlenbruch auf anmoorigem Boden.

Verbreitung:
Weit verbreitete und sehr häufige Art.

Weitere Funddaten:
Kartenausschnitt von OpenStreetMap: www.osm-wms.de
  • KRIEGLSTEINER (2004) gibt für alle MTB unseres Kartiergebietes Fund-Nachweise an.
Beschreibung:
Hut -50 mm breit, jung halbkugelig, älter konvex bis leicht kegelig, jung gelbliche Farbtöne dominierend, älter braun - rotbraun, Hutrand heller gelblich, glatt, Huthaut schmierig bis klebrig. Lamellen rel. eng stehend, am Stiel ausgerandet, jung weißlich, älter mit gelblichen Farbtönen. Stiel zylindrisch, seitlich auch plattgedrück, basal büschelig verwachsen, jung gelblich bis orange, älter dunkelbraun bis schwarz, Stieloberfläche charakteristisch filzig. Trama weißlich - gelblich. Geruch angenehm pilzig, Geschmack mild. Sporenpulver weiß.

Sporen [95% • 23 • SAP • v • H2O(nat)]: 6,5-7,4-8,3 x 3,3-3,9-4,4 µm; Q = 1,7-1,9-2,2; Vm = 58 µm³; ellipsoid bis langellipsoid, hyalin, glatt. Basidien 4-sporig. Hyphensepten mit Schnallen. Cheilozystiden zerstreut vorkommend, lageniform. Pileozystiden lanzettlich, rel. dickwandig mit intrazellulärem Pigment. HDS ein Ixotrichoderm mit schmalen, sich schwach verwzeigten Hyphidien.

Bestimmung:
Die Sporen dieser Aufsammlung sind etwas zu kurz, liegen aber noch im Artkonzept. Langsporige Kollektionen wurden und werden auch als var. longispora kartiert, aber von vielen Autoren noch zur Nominalart gestellt.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Physalacriaceae
Gattung: Samtfußrüblinge (Flammulina)

Basionym:
Agaricus velutipes Curtis

Synonyme:
Collybia velutipes (Curtis) P. Kumm.
Gymnopus velutipes (Curtis) Gray
Myxocollybia velutipes (Curtis) Singer
Pleurotus velutipes (Curtis) Quél.

Verwendung:
Beliebter Speisepilz, der vor allem im Winterhalbjahr gesammelt wird. F. velutipes wird im ostasiatischen Raum kultiviert und dort als "Enoki" vermarktet.

Trivia:
In der japanischen Küche als "Enokitake" bekannt, gilt er auch als Heilpilz. Nach dem Shitake ist es die meistangebaute Art und seit der Tang-Dynastie (800-900 n. Chr.) überliefert.

Literatur:
  • KRIEGLSTEINER G. J. & A. KAISER (2000) - Die Großpilze Baden - Württembergs.Band 3: Ständerpilze: Blätterpilze I. Eugen Ulmer.
  • LUDWIG E. (2001) - Pilzkompendium Band 1 Beschreibungen. IHW-Verlag.
  • ANTONIN V. & M.E. NOORDELOOS (1997) - A Monograph of Marasmius, Collybia and related genera in Europe. Part 2:Collybia, Gymnopus, Rhodocollybia, Crinipellis, Chaetocalathus, and additions to Marasmiellus. Libri botanici. Band 17. IHW - Verlag.

(Jürgen Marqua)

Frk. an Stubbe (JM2462)
 
Seitenansicht d. Frk. (JM2462)
 
Junge Frk. (JM2462)
 
Ansichten von Stiel & Lamellen (JM2462)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM2462)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM2462)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM2462)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM2462)
 



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