Gelbblättriger Rübling  
Gymnopus ocior (Persoon) Anton.& Noordel.
Funddaten:
25.08.2009, MTB 7625/1/3/1, Erstetten - Sandhau, 9°50'05.4'' Ost, 48°21'42.4'' Nord, 570 ü. NN, auf Laubstreu bei Buche und Eiche (Fagus sylvatica, Quercus spec.), leg. & det. J. MARQUA.

Fundort:
Buchenwald mit Eichen und Fichten auf lehmigem Boden (Teritär - Grimmelfinger Sand). Parkartig mit altem Baumbestand, anthropogen beeinflusst - Waldspielplatz, Waldkindergarten.

Verbreitung:
Wahrscheinlich häufiger und weit verbreiteter Bodensaprobiont, der oft übersehen oder falsch bestimmt wird (--> siehe Diskussion um den Dryophila-Komplex).

Weitere Funddaten: Kartenausschnitt von OpenStreetMap: www.osm-wms.de
  • KRIEGLSTEINER (2000) gibt für folgende MTB-Quadranten unseres Kartiergebietes Fund-Nachweise an: 7625/2.
Beschreibung:
Hut 30-35 mm Ø, jung konvex, älter flach ausgebreitet mit kleinem Buckel (Papille), rotbraun, fuchsigbraun - kastanienbraun mit ockergelbem, hellerem Hutrand, hygrophan - nach hellocker ausblassend, Hutrand glatt, scharf - hellerer Hutrand bei getrockneten Exemplaren noch sichtbar. Lamellen zahlreich, eng stehend, untermischt, ausgebuchtet, creme - ockergelb. Stiel 40-50 x 3-4 mm, zylindrisch, apikal abgeplattet, glatt, längsfaserig aufspaltend, hohl, mit ockerlichem Basalfilz, wie Huthaut gefärbt. Trama hell-creme, dünnfleischig, mild, Geschmack aromatisch undefinierbar, etwas fruchtig und nicht unangenehm. Spp. weiß.

Sporen [95% • 20 • SAP • v • H2O(nat)]: 4,9-5,6-6,3 x 2,8-3,2-3,6 µm; Q = 1,4-1,7-2; Vm = 31,2 µm³; glatt, hyalin, ellipsoid - apfelkernförmig. Cheilozystiden schlank, keulig, (Lamellenschneide steril), HDS aus verzweigten, großen, Schnallen tragenden Hyphen.

Taxonomie:
Mittlerweile von den meisten Autoren als eigenständige Art anerkannt. Innerhalb des G. dryophila-Komlexes, die einzige Art mit zylindrisch - keulenförmigen, nicht verzweigten Cheilozystiden. Der Komplex besteht aus folgenden 4 Arten: Gymnopus aquosus, Gymnopus alpinus, Gymnopus dryophilus und Gymnopus ocior.

Besonderheiten:
Laut GMINDER kann die Lamellenfarbe bei G. ocior sehr variabel sein. Es wurden schon Exemplare mit reinweißen Lamellen gefunden. G. ocior scheint anthropogen beeinflusste Standorte wie Parks und Friedhöfe zu bevorzugen. (Onlinekartierung, BaWü-Funga und eigene Beobachtungen).

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Tricholomataceae
Gattung: Blassspor-Rüblinge (Gymnopus)

Basionym:
Agaricus ocior Pers.

Synonym
Collybia ocior (Pers.) Vilgalys & O.K. Mill.
Collybia aquosa var. ocior (Pers.) Krieglst.

Verwendung:
Essbar.

Literatur:
  • GRÖGER, F. (2006) - Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa. Teil 1. Regensburger Mykologische Schriften.
  • HORAK E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa, Spektrum, München
  • KRIEGLSTEINER, G. J. (2004) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 3. Ulmer-Verlag.
  • MOSER M. (1983): Die Röhrlinge und Blätterpilze, 5. Auflage, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart

(Jürgen Marqua)

Fruchtkörper in d. Laubstreu (JM1094)
 
Detailansicht d. Hutes (JM1094)
 
Detailansicht d. Hutrandes (JM1094)
 
Ansicht d. Lamellen (JM1094)
 
Sporen in Wasser (JM1094)
 
Cheilozystiden in Wasser Wasser / Kongorot/NH3 (JM1094)
 
Cheilozystiden in Wasser Wasser / Kongorot/NH3 (JM1094)
 
HDS in Wasser / Kongorot/NH3 (JM1094)
 



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