Olivbraungestiefelter Schneckling   
Hygrophorus persoonii Arnolds
Funddaten:
01.11.2019, MTB 7624/4/2/1, Ringingen - Pfifferlingsberg, 644 ü. NN, in der Laubstreu bei Eichen (Quercus spec.), leg. & det. J. MARQUA.

Fundort:
Eichen- Buchenmischwald auf feuchterem Boden (Bodenkomplex auf Molassesedimenten) über Kalk-Molasse (Untere Süßwassermolasse).

Verbreitung:
In der Region verbreitet, aber kaum häufig.

Weitere Funddaten:
  • Krieglsteiner (2000) gibt für folgende MTB unseres Kartiergebietes Fund-Nachweise diverser Kontributoren an: 7525/3, 7623/1 (Wacholderheide!) und 7624/3. www.pilze-deutschland.de listet Funde von 7725/1 (Laupheim). Der Fund auf der Wacholderheide könnte eher zu H. olivaceoalbus (an Fichte gebunden) oder zu H. latitabundus (an Kiefer gebunden) passen.
Beschreibung:
Hut 30 - 80 mm breit, horngraubraun - fuchsig rotbraun mit olivlichen oder bronzenen Tönen, deutlich von einer dicken Schleimschicht bedeckt, Rand eingebogen. Lamellen milchig weiß, älter grau werdend, dick, weit stehend, untermischt. Stiel 70 - 100 x 5 - 15 mm, zylindrisch, etwas geboden, mehlig - rostflockig, apikal weiß, unter eine Ringzone stark braunschleimig genattert, Basis wurzelnd. Trama weiß, fest, geruchlos. Geschmnack mild und angenehm.

Sporen [95% • 20 • SAP • v • H2O(nat)]: 8,9-10,2-11,5 x 5,2-6,0-6,7 µm; Q = 1,5-1,7-1,9; Vm = 192 µm³; ellipsoid, hyalin, glatt. Basidien 4- und 2-sporig. HDS eine Ixotrichoderm mit intrazellulärem und inkrustierendem Pigment, welches in KOH dunkel blaugrün verfärbt!

Anmerkungen:
Typisch für diese Art ist der Standort bei Eichen auf mineralreichen Böden über Kalk. Sie gilt in Deutschland allgemein als selten. Verwechslungen können mit H. mesotephrus auftreten, die jedoch hellere Farben besitzt.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Hygrophoraceae
Gattung: Hygrophorus

Basionym:
Hygrophorus persoonii Arnolds

Synonyme:
Hygrophorus dichrous Kühner & Romagn.
Agaricus limacinus Schaeff.

Verwendung:
Essbar, sollte jedoch wegen der Seltenheit geschont werden.

Literatur:
  • ENDERLE M. (2004) - Die Pilzflora des Ulmer Raumes. Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm.
  • KNUDSEN H. & J. VESTERHOLT (2008) - Funga Nordica. Agaricoid,boletoid and cyphelloid genera. Nordsvamp. Copenhagen.
  • GRÖGER F. (2006) - Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa. Teil 1. Regensburger Mykologische Schriften. Band 13.
  • KRIEGLSTEINER G. J. & A. KAISER (2000) - Die Großpilze Baden - Württembergs. Band 3. Eugen Ulmer.

(Jürgen Marqua)

Frk. am Standort (JM3132)
 
Vergr. Ansicht d. Frk. (JM3132)
 
Ansicht v. Stiel & Lamellen (JM3132)
 
Ansicht d. Lamellen & Huthaut (JM3132)
 
Ansicht d. Huthaut (JM3132)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM3132)
 



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