Birnen-Risspilz  
Inocybe fraudans (Britzelmayr) Saccardo
Funddaten:
05.08.2012, MTB 7624/3/3/1, Ehingen - Metzgerhäule, 9°41'30.4'' Ost, 48°18'35.3'' Nord, 610 ü. NN, 2 Exemplare in der Laubstreu bei Buche und Tanne (Fagus sylvatica, Abies alba), leg. & det. J. MARQUA.

Fundort:
Buchenmischwald mit Weißtannen auf Parabraunerde über Alblehm.

Verbreitung:
In der Region verbreitet und häufig.

Weitere Funddaten:
Kartenausschnitt von OpenStreetMap: www.osm-wms.de
  • GMINDER (2010) gibt für alle MTB unseres Gebietes Fund-Nachweise an, außer für MTB 7724.
Beschreibung:
Hut 40-60 mm breit, jung kegelig mit Papille, älter ausgebreitet - flachkegelig mit Buckel, schmutzig weiß - cremefarben, radial - faserig, Hutrand scharfgratig, unregelmäßig einreißend. Lamellen eng stehend, zahlreich, mit Lamelletten untermisch, vor dem Stiel ausgerandet, jung weißlich - creme, älter tonfarben graubräunlich. Stiel 60-70 x 9-12 µm, zylindrisch, basal mit leicht gerandeter Knolle, weißlich, stark längsfaserig, apikal bereift, ca. bis zur Mitte? Trama weiß, an der Luft und bei Berührung zuerst gilbend, dann leicht rötend, stark längsfaserig. Geruch stark und etwas unangenehm fruchtig, nach Birnenblüte oder alten Mostfässern. Geschmack leicht andrstringierend, bitterlich, aromatisch, mild.

Sporen [95% • 34 • SAP • v • H2O(nat)]: (8,2)8,4-9,1-9,7 x 5,3-5,7-6,2 µm; Q = 1,4-1,6-1,8; Vm = 155 µm³; amygdaloid, dickwandig, bräunlich, glatt ohne Keimporus. Basidien 4-sporig. Hymenialzystiden keulig - utriform, dickwandig mit Kristallbesatz. Elemente der Stielbekleidung schlauchförmig, inkrustiert.

Bestimmung:
Nach STANGL können junge Fruchtkörper auch "rohweiß" sein, wie hiesige Kollektion. Typische Färbung ist ockergelb, ocker- bis gelblich nussbraun (GMINDER). Robustere Kollektionen mit glatterem fast schmierigem Hut werden auch als var. incarnata abgetrennt.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Inocybaceae
Gattung: Rißpilze (Inocybe)

Basionym:
Agaricus fraudans Britzelmayr

Verwendung:
Gilt als giftverdächtig.

Literatur:
  • GMINDER, A. & KRIEGLSTEINER, G. J. (2010) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 5 Ulmer-Verlag, Stuttgart.
  • JACOBSSON S. in KNUDSEN H. & VESTERHOLT J. (2008): Funga Nordica, Nordsvamp, Kopenhagen.
  • STANGL J. (1989) - Die Gattung Inocybe in Bayern. Hoppea, Denkschr. Regensb. Bot. Ges. 46: S. 117.

(Jürgen Marqua)

Fruchtkörper in d. Laubstreu (JM1961)
 
Ansicht v. Stiel & Lamellen (JM1961)
 
Querschnitt d. Frk. (JM1961)
 
Querschnitt d. Frk. (JM1961)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM1961)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM1961)
 



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