Grünroter Risspilz  
Inocybe haemacta (Berk.& Cooke) Saccardo
Funddaten:
05.09.2012, MTB 7724/1/2/3, Ehingen - Stadtgebiet, 9°43'21.5'' Ost, 48°16'47.8'' Nord, 525 ü. NN, mehrere Exemplare bei Hasel in Privatgarten, leg. & det. C. FISCHER.

Fundort:
Neben Regentonne bei Hasel auf ehemaliger mit Kalkbruchsteinen verfüllter Dunglege. Als weitere begleitende Sträucher befanden sich dort ein Flieder (Syringa vulgaris) und ein Winterschneeball (Viburnum farreri).

Verbreitung:
Augenscheinlich selten, vermutlich weit verbreitet und häufig, jedoch übersehen.

Weitere Funddaten:
  • GMINDER (2010) gibt für folgende MTB-Quadranten unseres Kartiergebietes Fund-Nachweise an: 7525/4 und 7725/3.
Beschreibung:
Hut konvex und im Alter so bleibend, bis 5 cm, anfangs fein faserig-schuppig und blass graubeige mit Olivkomponente, später am Scheitel grob schuppig aufreisend und hellbräunlich, an Verletzungen rötend. Lamellen anfangs creme, dann hell tonfarben. Stiel 5 x 1 cm, apikal graubeige, im Alter mehr und mehr rötend, Stielbasis olivgrün. Geruch nach Pferdestall, manchmal sehr schwach oder fehlend.

Sporen [95% • 20 • SAP • v • H2O(nat)]: 8,3-9,2-10,1 x 4,9-5,5-6,1 µm; Q = 1,5-1,7-1,9; Vm = 147 µm³; breit amygdaloid. Cheilozystiden birnenförmig, dünnwandig, relativ klein. Pleurozystiden schmal flaschenförmig bis spindelig, apikal dickwandig, meist mit kleinem Schopf, aber auch unbeschopft.

Bestimmung:
Wegen dem auffälligen Geruch in Kombination mit grüner Stielbasis, Olivtönen im Hut, rötendem Fleisch und Vorkommen meist bei Hasel kaum zu verwechseln.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Inocybaceae
Gattung: Rißpilze (Inocybe)

Basionym:
Agaricus haemactus Berk. & Cooke

Synonyme:
Inocybe corydalina var. roseola (Patouillard) Bataille
Inocybe haemacta var. rubra Rea

Verwendung:
Inocybe haemacta ist giftig. Er soll Psilocybin enthalten.

Literatur:
  • BREITENBACH, J. & KRÄNZLIN, F. (2000): Pilze der Schweiz, Band 5, Blätterpilze 3. Teil, Mycologia Luzern, Luzern.
  • GMINDER, A. & KRIEGLSTEINER, G. J. (2010) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 5 Ulmer-Verlag, Stuttgart.
  • JACOBSSON S. in KNUDSEN H. & VESTERHOLT J. (2008): Funga Nordica, Nordsvamp, Kopenhagen.

(Christian Fischer)

Gesamte Kollektion am Standort (CF0166)
 
Stiele von zwei Exemplaren (CF0166)
 
Stielbasis und rötendes Fleisch (CF0166)
 
Sporen in Wasser, ca 1000x (CF0166)
 
Cheilozystiden in Wasser, ca 1000x (CF0166)
 
Pleurozystiden in Wasser, ca 1000x (CF0166)
 



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