Wanzengeruch-Risspilz  
Inocybe quietiodor Bon
Funddaten:
23.08.2010, MTB 7723/2/2/4, Schlechtenfeld - Liteshart, 9°39'13.6'' Ost, 48°16'27.5'' Nord, 560 ü. NN, mehrere Exemplare bei Hainbuche auf steinreicher Rendzina, leg. & det. C. FISCHER.

Fundort:
Hainbuchen-Wald auf degradiertem Standort eines Haargersten-Buchenwaldes mit Esche im Bestand. Der Untergrund besteht aus Weißjura.

Verbreitung:
unbekannt.

Weitere Funddaten:
  • GMINDER (2010) gibt für folgende MTB-Quadranten unseres Kartiergebietes Fund-Nachweise an: 7624/1.
Beschreibung:
Hut - 3 cm, kegelförmig, Hutoberfläche vom "rimosa"-Typ, gelbocker. Lamellen jung lilagrau. Stiel 3-5 x 0,3-0,5 cm, auf ganzer Länge bereift, längsfaserig, zuerst weißlich-gelblich, später mehr rötlich-bräunlich umfärbend, Basis mit leichtem Knöllchen. Geruch leicht nach Lactarius quietus.

Sporen [95% • 20 • SAP • v • H2O(nat)]: 8,4-9,4-10,5 x 4,5-5,1-5,7 µm; Q = 1,7-1,9-2,1; Vm = 130 µm³; obovoid. Cheilozystiden breit clavat, dünnwandig. Pleurozystiden fehlen.

Taxonomie:
Steht Inocybe cookei sehr nahe und unterscheidet sich von diesem durch den Wanzengeruch und größere, nicht phaseoliforme Sporen.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Inocybaceae
Gattung: Rißpilze (Inocybe)

Basionym:
Inocybe quietiodor Bon 1976

Verwendung:
Ob der Pilz den Giftstoff Muskarin enthält ist nicht bekannt, aber sehr wahrscheinlich anzunehmen.

Literatur:
  • BREITENBACH, J & F. KRÄNZLIN (1995) - Pilze der Schweiz , Band 5. Verlag Mycologia, Luzern.
  • GMINDER, A. & KRIEGLSTEINER, G. J. (2010) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 5 Ulmer-Verlag, Stuttgart.
  • HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa, Spektrum, München.
  • JACOBSSON S. in KNUDSEN H. & VESTERHOLT J. (2008): Funga Nordica, Nordsvamp, Kopenhagen.

(Christian Fischer)

Fruchtkörper in d. Laubstreu CF0076
 
Detailansicht d. Fruchtkörper CF0076
 
Sporen in Wasser (ca 1000x) CF0076
 



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