Rillstieliger Weichritterling  
Melanoleuca grammopus (Bull.: Fr.) Pat.
Funddaten:
09.10.2014, MTB 7524/3/3/4, Hausen - Igelreute, 9°41'26.3'' Ost, 48°24'09.3'' Nord, 702 ü. NN, gesellig im Hexenring im Gras bei Wacholder (Juniperus communis), leg. & det. J. MARQUA.

Fundort:
Wachholderheide mit Waldkiefern und Fichten auf Kalksteinverwitterungslehm über Malm Zeta 2 (Zementmergel).

Verbreitung:
Weit verbreitete und häufige Art der Wiesen und Wacholderheiden.

Beschreibung:
Hut - 140 mm breit, jung flachkonvex, älter flach ausgebreitet bis leicht trichterig und mit stumpfem Buckel, Hutrand lange herabgebogen, glatt, cremefarben bis hellocker, teilweise mit bräunlichen oder ausblassenden Flecken, Hutmitte dunkler. Lamellen sehr dicht und gedrängt stehend, zahlreich, am Stiel ausgebuchtet bis frei, weißlich. Stiel rel. kurz (kleiner Hut/Stiel-Index), grau- bis dunkelbraun (stets dunkler als Hutfarbe), zylindrisch, basal undeutlich (teils gerandet) keulig, stark rillig bis längsfaserig. Trama weißlich, Stielfleisch an der Luft kaum nachdunkelnd. Geruch und Gechmack nicht getestet. Sporenpulver weißlich.

Sporen [95% • 21 • SAP • v • H2O(nat)]: 8,0-9,1-10,1 x 4,6-5,2-5,8 µm; Q = 1,5-1,7-1,9; Vm = 130 µm³; ellipsoid, hyalin, mit warzigem Ornament, amyloid. Basidien schlankkeulig, 4-sporig, ohne Basalschnalle. Cheilozystiden schlank, brennhaarförmig, teilweise zweizellig mit basaler breiter Zelle und schmalzylindrischer Apikalzelle.

Bestimmung:
Schwierig auszuschlüsselndes Aggragat aus drei Arten: M. grammopus s.str, M. brevipes und M. subbrevipes. Obige Kollektion entspricht eher der M. subbrevipes Metrod ex. Bon, mit eher warmen Brauntönen der Huthaut. Allerdings spricht die Größe der Frk. eher für die große M. grammopus.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Agaricales
Familie: Tricholomataceae
Gattung: Weichritterling (Melanoleuca)

Basionym:
Agaricus grammopodius Bull.

Synonyme:
Agaricus adstringens var. placenta (Batsch) Alb. & Schwein.
Agaricus placenta Batsch
Entoloma placenta (Batsch) Fr.
Gyrophila grammopodia (Bull.) Quél.
Tricholoma grammopodium (Bull.) Quél.
Tricholoma grammopodium (Bull.) Fr.
Tricholoma melaleucum var. grammopodium (Bull.) Maire

Verwendung:
Unbekannt.

Literatur:
  • ENDERLE M. (2004) - Die Pilzflora des Ulmer Raumes. Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm.
  • GRÖGER F. (2006) - Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa. Teil 1. Regensburger Mykologische Schriften. Band 13.
  • KRIEGLSTEINER G. J. & A. KAISER (2000) - Die Großpilze Baden - Württembergs.Band 3: Ständerpilze: Blätterpilze I.

(Jürgen Marqua)

Frk. im Gras (JM2310)
 
Querschnitt d. Frk. (JM2310)
 
Ansicht d. Lamellen (JM2310)
 
Ansicht d. Huthaut (JM2310)
 
Ansicht d. Huthaut (JM2310)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM2310)
 



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