Gewöll-Hornpilz  
Onygena corvina Alb.& Schw.ex Fr.
Funddaten:
18.11.2013, aus dem Biberacher Raum, gesellig auf Gewölle eines Raubvogels, mitgebracht von KARL KECK für den Biberacher Pilzstammtisch, det. C. FISCHER & J. MARQUA.

Fundort:
Fichtenwald im Biberacher Raum.

Verbreitung:
Für das Gebiet unbekannt, vermutlich nicht selten, aber kaum wahrgenommen. Gilt allgemein als sehr selten. Erstnachweis für den Biberacher Raum.

Weitere Funddaten:
  • ENDERLE (2004) nennt einen Nachweis aus KRIEGLSTEINERs Atlas für dem Ulmer Raum: MTB 7526.
Beschreibung:
Fruchtkörper pistillartig, fertile gestielte Köpfchen 8-15 mm hoch mit 1,5-3 mm breiten Köpfchen, sterile Stielchen breit zylindrisch - apikal verjüngt, jung cremefarben - weißlich, Köpfchen jung cremefarben mit kleiig-körneligen Auflagerungen, bei älteren Frk. löst sich an den Köpfchen die Epidermis ab und zeigt eine bovistartige, staubige Sporenmasse. Sporenpulver bräunlich.

Sporen [95% • 25 • SAP • v • H2O(nat)]: 5,3-6,1-6,8(6,9) x 1,9-3,0-4,1(5,3) µm; Q = 1,5-2,1-2,6; Vm = 29 µm³; ellipsoid - zylindrisch, auch pantoffelförmig und an der Taille etwas eingebuchtet, mit zwei polaren Öltropfen, jung hyalin - älter leicht bräunlich, glatt. Asci 8-10 µm Ø, sackförmig - subglobos mit 8 Sporen, J-. Keine Paraphysen beobachtet. Capillitiumfäden 2-2,5 µm dick, septiert, unregelmäßig verzweigt und an den Enden spindelig verdickt, an denen 4-6 Asci hängen. Rindenschicht ca 110 µm dick, Rindenzellen prismatisch - globos (Textura prismatica / globosa).

Bestimmung:
Die nah verwandte und wohl häufigere Onygena equina (Kuh-Hornpilz) besitzt breitellipsoide Sporen mit einer Breite von bis zu 5,5 µm, und kommt an verrottender tierischer Hornsubstanz von Kuh, Schaf oder Ziege vor. O. corvina findet man außer auf Gewöllen noch an verrottenden Textilien.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Ascomycota
Klasse: Eurotiomycetes
Ordnung: Onygenales
Familie: Onygenaceae
Gattung: Hornpilze (Onygena)

Verwendung:
Unbekannt.

Literatur:
  • BREITENBACH J. & F.KRÄNZLIN (1991) - Pilze der Schweiz. Band 1. Ascomyceten. Verlag Mycologia Luzern. S. 374.
  • ENDERLE M. (2004) - Die Pilzflora des Ulmer Raumes. Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm. ISBN 3-88294-336-X. S. 117
  • MONTAG K. (2007) - Der Tintling Nr.:53 12. Jahrgang. Heft 4. Die Pilzzeitung. S. 54
  • MOSER M. (1963) - Ascomyceten (Schlauchpilze). Kleine Kryptogamenflora. Band II a. Gustav Fischer Verlag Stuttgart. S. 15.

(Jürgen Marqua)

Frk. Gewölle (JM2151)
 
Vergr. Ansicht d. Frk. (JM2151)
 
Detailansicht d. Köpfchen (JM2151)
 
Detailansicht d. reifen Köpfchens (JM2151)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM2151)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM2151)
 



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