Eichhase, Ästiger Porling  
Polyporus umbellatus (Pers.: Fr.) Fr.
Funddaten:
12.08.2014, MTB 7624/3/3/3, Ehingen - Spitzloch, 9°40'38.8'' Ost, 48°18'28.8'' Nord, 628 ü. NN, büschelig aus einem Skelerotium entspringend in der Laubstreu bei Buche und Eiche, leg. & det. J. MARQUA.

Fundort:
Buchenmischwald mit Eichen und Fichten auf Parabraunerde über Süßwassermolasse (untere Süßwassermolasse).

Verbreitung:
In der Region verbreitet, aber augenscheinlich selten.

Weitere Funddaten:
Kartenausschnitt von OpenStreetMap: www.osm-wms.de
  • KRIEGLSTEINER (2001) gibt für folgende MTB-Quadranten unseres Kartiergebietes Fund-Nachweise an: 7524/3, 7525/3, 7624/2&4, 7625/1&2.
Beschreibung:
Sammel-Basidiocarpien mit bis zu 50 cm Durchmesser, aus büschelig verwachsenen, gestielten Hütchen bestehend, die aus einem Strunk wachsen. Einzelhüte - 40 mm breit, flach ausgebreitet bis etwas trichterig, blass beige - gelblich mit feinfaseriger, schuppiger Oberfläche. Hymenophor weit am Stiel herablaufend und aus feinen, etwas eckigen Poren bestehend. Trama weißlich, weich. Geruch angenehm pilzig bis etwas mehlig. Geschmack mild und unauffällig. Sporenpulver weiß.

Sporen [95% • 16 • SAP • v • H2O(nat)]: 7,3-8,5-9,8 x 2,8-3,3-3,8 µm; Q = 2,3-2,6-2,9; Vm = 50 µm³; zylidrisch, hyalin, glatt, inamyloid. Basidien 4-sporig, keulig. Keine Zystiden gesehen. Hyphensystem dimitisch mit generativen, beschnallten Hyphen und Bindehyphen.

Bestimmung:
Polyporus umbellatus wird nicht selten mit dem Klapperschwamm (Grifolia frondosa) verwechselt, der ebenfalls bei Eichen vorkommt, aber dessen Fruchtkörper zähfleischig sind! Die Einzelhüte dieser Art sind zudem größer, nieren- bis spatelförmig und die Huthaut grau bis graubraun.

Anmerkung:
Die sehr weichfleischigen Fruchtkörper zerfallen im Alter und bei Regenwetter sehr schnell! Der Sammel-Fruchtkörper entspringt einem ausdauernden Sklerotium.

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Basidiomycota
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Polyporales
Familie: Polyporaceae
Gattung: Stielporlinge (Polyporus)

Basionym:
Boletus umbellatus Pers.

Synonyme:
Merisma umbellatum (Pers.) Gillet
Polypilus umbellatus (Pers.) P. Karst.
Cladomeris umbellata (Pers.) Quél.
Cerioporus umbellatus (Pers.) Quél.
Cladodendron umbellatum (Pers.) Lázaro Ibiza
Grifola umbellata (Pers.) Pilát
Dendropolyporus umbellatus (Pers.) Jülich
Boletus ramosissimus Scop.
Boletus ramosus Vahl
Polyporus chuling Shirai

Verwendung:
Essbar. Ein gesuchter Speisepilz!

Literatur:
  • Breitenbach J. & F. Kränzlin (1991) - Pilze der Schweiz. Band 2. Nichtblätterpilze. Verlag Mycologia Luzern.
  • KRIEGLSTEINER G. J. & A. KAISER (2000) - Die Großpilze Baden - Württembergs.Band 1: Allgemeiner Teil.Ständerpilze: Gallert-, Rinden-, Stachel- und Porenpilze. Eugen Ulmer.

(Jürgen Marqua)

Sammelfruchtkörper (JM2235)
 
Vergr. Ansicht d. Hüte (JM2235)
 
Detailansicht d. Hüte (JM2235)
 
Ansicht v. Stiel und Poren (JM2235)
 
Vergr. Ansicht d. Poren (JM2235)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM2235)
 



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