Sirococcus piceicola Rossman, Castl., Farr & Stanosz (A)  

Funddaten:
04.03.2013, MTB 7822/3/4, Heiligkreuztal - Rübgartenhau, 9°22'54.5'' Ost, 48°06'53.0'' Nord, 592 ü. NN, auf Schuppen eines Fichtenzapfens (Picea abies), leg. & det. WOLFGANG KAISER, conf. J. MARQUA.

Fundort:
Fichtenforst auf Pseudogley über Moränensediment.

Verbreitung:
Vermutlich weit verbreitet und sehr häufig, aber kaum beachtet, oder als Sammelart von Sirococcus conigenus (Fichten-Triebkrankheit) kartiert.

Weitere Funddaten:
  • ENDERLE (2004) hält Sirococcus strobilinus Preuss (Synonym von S. conigenus) für häufig und in jedem MTB vorkommend. S. piceicola wurde erst 2007 von S. conigenus s.l. abgetrennt, daher kann über die Verbreitung nichts gesagt werden.
Beschreibung:
Conidiomata pycnienförmig, - 0,8 mm breit und 0,5 mm hoch, eingesenkt aus Substrat hervorbrechend, rundlich, länglich bis oval, auch linien- oder linsenförmig, schwarz bis schwarzbraun, glatt mit unregelmäßigen Öffnungen (Ostiolen), von hyalinen Hyphenfäden umgeben, die aus konidiogenen Hyphen und Konidien bestehen. Gesellig auf Schuppen von Fichtenzapfen aber auch auf abgefallenen Fichtennadeln.

Konidien [95% • 25 • SAP • v • H2O(nat)]: 11,9-14,4-16,8 x 2,4-2,9-3,4 µm; Q = 3,8-5,0-6,2; Vm = 64 µm³; fusiform, hyalin, mit einer Septe. Konidiogene Hyphen filiform und eingeschnürt. Wand 7-15 µm dick, aus Textura angularis bestehend.

Bestimmung:
Sirococcus piceicola wurde erst 2007 beschrieben, und bisher vermutlich als Sammelart um S. conigenus bestimmt (ROSSMAN et al 2007). Die konidiogenen Hyphen sind bei S. piceicola deutlich eingeschnürt, und die Konidien an den Polen zugespitzt. Sirococcus conigenus kommt zwar auch an Fichtenzapfenschuppen vor, aber vor allem an den Nadelkissen der Triebspitzen und ist Verursacher der Fichten-Triebkrankheit. Grundsätzlich muss jeder Fund mikroskopisch abgesichert werden

Systematische Einordnung:
Reich: Fungi
Abteilung: Ascomycota
Klasse: Sordariomycetes
Ordnung: Diaporthales
Familie: Unbekannt
Gattung: Sirococcus

Verwendung:
Unbekannt.

Literatur:
  • Rossman A.Y., Castlebury L.A., Farr D.F., Stanosz G.R. (2007) - Sirococcus conigenus, Sirococcus piceicola sp. nov. and Sirococcus tsugae sp. nov. on conifers: anamorphic fungi in the Gnomoniaceae, Diaporthales. Forest Pathology 38: 47-60.

(Jürgen Marqua)

Befallener Zapfen (JM2033)
 
Conidiomata auf Zapfenschuppen (JM2033)
 
Vergr. Ansicht (JM2033)
 
Detailansicht d. Conidiomata (JM2033)
 
Ansicht d. Hyphenfäden (JM2033)
 
Tafel m. Mikromerkmalen (JM2033)
 



zurück
zur Startseite